Auf gehts!

In den letzten Jahren habe ich (zusammengerechnet) mehrere Wochen in Aserbaidschan verbracht. Einen nicht unwesentlichen Teil davon im Auto.

In den letzten Jahren habe ich (zusammengerechnet) mehrere Wochen in Aserbaidschan verbracht. Einen nicht unwesentlichen Teil davon im Auto, genauergesagt: auf der Neftçiler Prospekti in Baku im Stau. Und damit die dort verbrachte Zeit noch einen Mehrwert bekommen konnte, habe ich fleißig Material für meinen Blog gesammelt, und jetzt geht es auch schon los:

Es gibt ja durchaus manchmal Dinge, die sehen so aus, als würde man wissen, welchen Zweck sie erfüllen: Die weißen Linien auf den Straßen zum Beispiel, welche hierzulande die Fahrspuren voneinander trennen. Nicht so in Baku. Dort sind die Linien dafür vorgesehen, sie möglichst häufig zu überfahren (insbesondere in Kurven), oder, noch besser, am besten gleich auf ihnen zu fahren.

Was hierzulande den Vorteil hat, daß die Autos immer einen Mindestabstand voneinander haben, entfällt auf den Straßen dieses wirklich wilden Ostens. Man kommt sich dort näher.
Dabei kann man dann, wenn es mal gerade nicht rasend schnell zugeht, ein ausgeprägtes Studium des vorderorientalischen Phänotyps betreiben.

Die so beobachteten Menschen schauen ins leere – den steten Wechsel von Antriebs- und Bremskräften so sehr gewohnt, daß jegliche Gedankenarbeit auf alles andere als das Manövrieren eines Fahrzeugs gerichtet sein kann.

Das läuft (besser: steht) so täglich Stunde um Stunde.
Nur manchmal geht es ganz plötzlich weiter, schneller, immer schneller, in die Kurven, schräg hindurch, gerne mal in 8 Spuren auf nur 5-spurigen Straßen, und dann heißt es die Kamera einpacken, denn durch die irre Geschwindigkeit würde eh alles verwackeln, und überhaupt sind meine Hände in diesen Momenten so feucht, daß mir mein Apparat in den Fußraum abzugleiten droht.
Aber was solls – der nächste Stau ist ja schon nah!

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